Eine Pflegeversicherung ist ein wichtiges Thema für Jung und Alt. Klar denkt man beim Thema Pflege zu allererst an alte Leute. Doch Pflegebedürftigkeit nimmt auf das Alter keine Rücksicht, eine Pflegeversicherung ist somit ein wichtiges Thema, eben für Jung und Alt.
Ein Beispiel:
Familie, Vater, Mutter, Kind, auf Grund eines Unfalles oder einer Krankheit wird das Kind pflegebedürftig. Was passiert nun ? In der Regel gibt ein Elternteil seinen Job auf oder tritt deutlich kürzer um das Kind zu pflegen. Damit fällt ein Einkommen weg oder fast weg. Die Kosten des täglichen Lebens bleiben aber.
Wird nun nicht das Kind zum Pflegefall, sondern ein Elternteil sieht es nicht viel anders aus.
Egal welcher Fall Eintritt, die finanziellen Folgen sind enorm. Daran ändert auch nichts, dass die gesetzliche Pflegepflichtversicherung etwa ein Drittel der Kosten übernimmt.
Die wichtigsten Gründe für eine private Pflegeversicherung
- Die gesetzliche Pflegepflichtversicherung deckt nur etwa ein Drittel der anfallenden Kosten.
- Zwei Drittel der Kosten übernehmen Sie. Dazu wird zuerst Ihr Vermögen aufgebraucht und sogar Schenkungen der letzten zehn Jahre können zurückgefordert werden. Reicht das nicht, wird das Einkommen Ihrer Kinder herangezogen oder Sie werden zum Sozialfall.
- Die Tatsache, dass wir immer älter werden, ist demografisch belegt. Das führt dazu das jede zweite Frau und jeder dritte Mann zum Pflegefall werden. Statistisch gesehen ist damit jede Familie früher oder später von einem Pflegefall betroffen.
- Kinder haften für ihre Eltern, wie obern erwähnt.
- Fakt ist: Fünf Jahre Pflege kosten etwa 100.000 Euro.
Arten der privaten Pflegeversicherung
Momentan gibt es drei Arten von privaten Pflegeversicherungen.
- Pflegetagegeldversicherung mit und ohne Pflege-Bahr Förderung
Viele Versicherte wählen die Pflegetagegeldversicherung, die vor allem bei einer privat organisierten Pflege einspringt. Diese zahlt eine feste Summe für jeden Tag. Welche Pflegeleistungen konkret erbracht werden, ist dabei nicht wichtig. Auch hier gibt es unterschiedliche Tarife. Manche zahlen den gleichen Betrag, ob der Pflegebedürftige nun zu Hause oder im Krankenhaus gepflegt wird. Andere Tarife leisten für die häusliche Pflege weniger. Wie viel Geld bezahlt wird, hängt einerseits von den eingezahlten Beiträgen und vom Grad der Pflegestufe ab.
Was Leistet die Pflege-Bahr?
Wer eine Förderung für die Pflegeversicherung in Anspruch nehmen möchte, muss sich für eine Pflegetagegeldversicherung entscheiden. Andere Varianten sind für die Förderung nicht zugelassen. Bei dieser Pflegeversicherung darf kein Antragsteller abgelehnt werden, es gibt also keine Gesundheitsprüfung. Eine weitere Voraussetzung ist, dass in der dritten Pflegestufe im Monat mindestens 600 Euro bezahlt werden. Wenn der Versicherte in diese Pflegeversicherung mindestens 10 Euro im Monat einbezahlt, bekommt er eine Förderung von fünf Euro. Der Zuschuss wird nicht vom Versicherten, sondern von der Versicherung beantragt. Allerdings reicht auch die Pflege-Bahr in der Regel nicht für eine vollständige Versorgung aus. In den meisten Fällen ist eine weitere Versicherung sinnvoll.
- Pflegerenteversicherung
Die Pflegerentenversicherung zahlt einfach eine monatliche Rente, wenn der Versicherte pflegebedürftig wird. Wie bei der Pflegetagegeldversicherung kann der Empfänger das Geld verwenden, wie er will. Ist einmal der Pflegefall eingetreten, zahlt die Versicherung die Beträge bis an das Lebensende. Vorteile der Pflegerentenversicherung sind die stabilen Beiträge über die gesamte Laufzeit, Beitragsfreiheit bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit. Da ein Teil der Beiträge in einen Spartopf eingezahlt wird, erhalten Hinterbliebene im Todesfall des Versicherten, ohne dass die Pflegebedürftigkeit eingetreten ist, bei einigen Anbietern einen Teil der eingezahlten Beiträge zurückgezahlt.
- Pflegekostenversicherung
Eine Zusatzversicherung für die Pflegekosten deckt einen Teil der Beträge ab. Fallen außerdem Kosten für die Unterkunft und für die Verpflegung ab, sind diese Ausgaben nicht abgedeckt. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Versicherung, welche die gesetzliche Pflegeversicherung um den vereinbarten Betrag vermehrt. Wichtig ist außerdem, dass die Pflegeversicherung nur für Leistungen aufkommt, die auch die gesetzliche Pflegeversicherung bezahlt. Darüber hinaus deckt sie nur die Kosten für eine professionelle Pflege ab. Wer also plant, die Pflege von den Verwandten oder Bekannten übernehmen zu lassen, sollte sich anders versichern. In diesem Fall bezahlt nämlich die Versicherung nichts.
Was ist beim Vertragsabschluss zu beachten
Wenn der Versicherte Geld aus der Versicherung haben möchte, erfolgt eine Gesundheitsuntersuchung. Diese findet in der Regel durch den medizinischen Dienst der Krankenkasse statt. Manche Verträge sehen eine weitere Untersuchung durch die Krankenkasse vor. Solche Verträge sind nachteilig, weil unter Umständen der Arzt einen verbesserten Gesundheitszustand feststellt, was zu einem Wegfall der Leistungen führen kann.
Wichtig ist, dass der Patient dem Versicherer sämtliche Vorerkrankungen mitteilen muss. Falls der Versicherer das unterlässt, zahlt die Versicherung unter Umständen nur eine verringerte Leistung, wenn es bekannt wird.
Der Versicherte erhält nur dann die Leistungen, wenn er die Police regelmäßig bezahlt. Einige Gesellschaften bieten eine Beitragspause an. Dies sollte der Kunde auf jeden Fall in Anspruch nehmen, selbst wenn er sie nicht benötigt. Auf jeden Fall ist es besser, zunächst mit einem etwas niedrigeren Betrag zu beginnen und diesen dann später aufzustocken.
Fazit
Wer eine Pflegeversicherung abschließt, sollte sich im Vorfeld gut informieren. Wichtig ist, dass diese zum Versicherten passt. Bei einer bestehenden Erkrankung ist ein Pflege-Bahr-Tarif sinnvoll, da die Vorerkrankungen keinerlei Einfluss haben.
Welche Absicherung die für Sie richtige ist und wie hoch Ihre Absicherung sein muss, das ermitteln wir mit Ihnen zusammen. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.
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